Wettkampfregeln – Deep Water Contest
Version vom 11.03.2014
Verfasser: Matthias Steiner
1. Der Wettbewerb – allgemein
1.1 Einleitung
Eine neue STKZ und Naturfreunde-Idee wird das Sportklettern, im speziellen das Bouldern noch besser vermarkten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Boulderwettkämpfen wird hierbei direkt über dem Wasser geklettert. Mitmachen können alle die das 14. Lebensjahr vollendet haben und schwimmen können. Geklettert wird mit normaler Sportbekleidung nach einfachen Regeln.
Die männlichen Formen von Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.
1.2. Durchführende Organisation
Sportwissenschaftliches und therapeutisches Kletterzentrum Weinburg:
Projektleiter: Christian Kahlfuss
3205 Weinburg, Mariazellerstraße 2, +43 (0)650 93 73 210
christian.k2@gmx.net
Sportwissenschaftliche Leitung, Prokurist: Mag. Walter Hable
3205 Weinburg, Brüder Teich Straße 28a, 02747/21972 DW 19 oder 20
w.hable@stkzweinburg.eu
Naturfreunde Niederösterreich:
Sportkletterreferent Naturfreunde Niederösterreich: Matthias Steiner
3205 Weinburg, Dr. Tschadekstraße 2, +43 (0)676 – 30 50 841
steiner.matthias@gmx.net
Landesgeschäftsführer Naturfreunde Niederösterreich: Ernst Sylvester Dullnigg
3100 St. Pölten, Hessstraße 4/2, +43 (0)2742 – 35 72 11
ernst.dullnigg@naturfreunde.at
1.3. Der Wettbewerb
Unter dem Titel „Deep Water Contest“ wird ein Bewerb über der Pielach stattfinden. Es
werden Männer und Frauen getrennt gewertet. Die Qualifikation wird im Flash – Modus
durchgeführt. Dazu wird ein Kletterer, welcher nicht am Wettbewerb teilnimmt die
Qualifikationsboulder vorgeklettern. Die TeilnehmerInnen können hierbei zusehen.
Die Finali werden im Onsight – Modus durchgeführt. Die TeilnehmerInnen müssen dazu in
einer Isolationszone auf ihren Start warten. In der Isolationszone wird von einem Offiziellen
dem Teilnehmer signalisiert wenn gestartet werden muss.
1.4. Wettbewerbsoffizielle
1.4.1 JurypräsidentDer Jurypräsident besitzt übergeordnete Autorität innerhalb des Wettbewerbs sowie für die Örtlichkeit der Wettkampfstätte. Der Jurypräsident hat den Vorsitz bei sämtlichen Versammlungen und leitet alle organisatorischen und technischen Treffen mit den Organisatoren des Wettbewerbes und den Teilnehmern. Der Jurypräsident ist dafür verantwortlich, dass vor Beginn des Wettbewerbes alle eingesetzten Schiedsrichter in der Anwendung der Wettkampfregeln unterwiesen werden. Der Jurypräsident überprüft vor und während des Wettbewerbes die Sicherungseinrichtungen.
1.4.2 SchiedsrichterDie Schiedsrichter werden nach der Einweisung vom Jurypräsidenten ernannt, um diesem in sämtlichen Aspekten zu assistieren, die beim Schiedsrichten eines Wettbewerbes zu beachten sind. Die Schiedsrichter müssen vollständig über die technischen Regeln und Richtlinien, die für den „Deep Water Contest“ gelten, informiert sein und sie arbeiten unter der Führung des Jurypräsidenten und werden von diesem mit ihren Pflichten vertraut gemacht.
1.4.3 RoutensetzerDie Routensetzer sind, für die Planung der einzelnen Boulder verantwortlich und zuständig für die Routenwartung. Außerdem sind sie verantwortlich für die Anbringung der Klettergriffe und Tritte. Sie sind verantwortlich für die angepasste Schwierigkeit und die Sicherheit eines jeden Boulders und müssen den Jurypräsidenten bei allen technischen Fragen beraten, die im Wettbewerbsbereich anfallen.
1.4.4 WettbewerbsleiterDer Wettbewerbsleiter beschäftigt sich während des Wettbewerbes mit allen wettbewerbsbezogenen relevanten Angelegenheiten außerhalb der Aufgaben des Jurypräsidenten, Schiedsrichters und Routensetzers. Er ist berechtigt sicherzustellen, dass sich die Einrichtungen und Dienstleistungen, die vom Organisator bereitgestellt werden, in Übereinstimmung mit dem Regelwerk befinden. Der Wettbewerbsleiter hat das Recht, an sämtlichen Treffen mit den Wettbewerbsorganisatoren und an Treffen der Wettbewerbsjury teilzunehmen. In Abwesenheit des Jurypräsidenten agiert der Wettbewerbsleiter in dessen Namen.
1.4.5 VeranstalterDer Veranstalter ist das „Sportwissenschaftliche und therapeutische Kletterzentrum Weinburg“ und die „Naturfreunde Niederösterreich“. Der Veranstalter entscheidet über den Wettbewerb auf Basis der Wettbewerbs-Regeln. Der Veranstalter übernimmt die Verantwortung und erfüllt die allgemeinen Angelegenheiten im Wettbewerb. Der Veranstalter organisiert seine Assistenten und Wettbewerbs-Offiziellen. Die Wettbewerbs-Ausschreibung und Berichterstattung obliegt dem Veranstalter.
2. Die Wettbewerbsregeln
2.1. Disziplin
Bouldern – ist eine Disziplin des Kletterns in Absprunghöhe ohne zusätzliche Seilsicherung
Deep Water Klettern – bezeichnet man das Klettern ohne Seilsicherung über dem Wasser,
das Wasser dient hierbei als riesiges „Crashpad“.
2.2. Klasseneinteilung
Es werden 2 verschiedene Klassen gewertet: männlich & weiblich
2.3. Teilnahmeberechtigung
Teilnahmeberechtigt ist Jeder der das 14. Lebensjahr vollendet hat und schwimmen kann.
2.4. Wettbewerbs – Kletterwand
Die künstliche Kletterwand erfüllt alle technischen Anforderungen im Sinne der gültigen Normen. An der Kletterwand werden sämtliche Boulderprobleme für den Bewerb angebracht.
2.5. Sicherheitsstandards
Veranstalter und Routenbauer sorgen für die ausreichende Sicherheit der Wettbewerbsstätte. Innerhalb des Wettbewerbes ist der Zugang zum Kletterbereich für andere Personen zu untersagen bzw. wirkungsvoll zu sperren. Seiltechnische Sicherungen der Teilnehmer sind für diesen Wettbewerb nicht vorgesehen.
2.6. Sicherheitsüberprüfung
Der Jurypräsident hat mit Veranstalter und Routenbauer die Sicherheitseinrichtungen vor und innerhalb des Wettbewerbes zu überprüfen. Wenn an der Sicherungseinrichtung ein Mangel erkannt wird, dann haben der Veranstalter und der Routenbauer diesen Mangel ohne Aufschub zu beheben. Auf Anordnung des Jurypräsidenten können nachstehende Maßnahmen zur Mangelbehebung gesetzt werden:
- Bei behebbaren Sicherheitsmängeln ist der Start bis zur Mangelbehebung zu verschieben.
- Wenn der Sicherheitsmangel während des Bewerbes eintritt, dann kann der Wettbewerb bis zur Mangelbehebung unterbrochen werden.
- Bei einem unbehebbaren Sicherheitsmangel wird der Wettbewerb abgesagt.
2.7. Startliste
Die Startliste beinhaltet die Daten der Teilnehmer:
- Vor- und Zunamen
- Jahrgang
Die Startliste wird nach der Registrierung verlautbart und für alle Teilnehmer einsehbar ausgehängt.
2.8. Startnummern
Die Startnummer wird mit einem wasserunlöslichen Stift auf den Ober- oder Unterarm eines
jeden Teilnehmers bei der Registrierung aufgebracht.
Teilnehmer ohne Startnummer werden nicht gewertet.
2.9. Bekleidung und Ausrüstung
Es gibt keine besondere Bekleidungs- und Ausrüstungsvorschrift. Der Veranstalter empfiehlt das Tragen von Reibungskletterschuhen. Als Bekleidung ist Badebekleidung empfehlenswert, jedoch kein Muss. Ein zweites Paar Kletterschuhe und ein Handtuch zum Abtrocken zwischen den einzelnen Durchgängen werden empfohlen. Die Verwendung von Magnesium während des Kletterns ist untersagt. Vor und zwischen jedem Versuch darf Magnesium verwendet werden. Die Verwendung von Flüssigmagnesium ist aufgrund der chemischen Zusatzstoffe untersagt.
2.10. Boulder
Das jeweilige Boulderproblem ist mit farblich einheitlichen Griffen und Tritten vorgegeben.
Für die Qualifikation stehen 2 (zwei) Boulder (Kletterstrecke) und für das Finale
jeweils 1 (ein) Boulder (Kletterstrecke) pro Klasse bereit.
Überdies sind die Bestimmungen im Punkt 2.5 Sicherheitsstandards unbedingt einzuhalten!
Bei Nichterfüllung der Sicherheitsstandards darf der Wettbewerb nicht durchgeführt werden.
2.11. Wartung der Kletterwand
Die Kletterwand wird durch den Routenbauer gewartet. Änderungen an den Bouldern
(Kletterstrecke) sind nur mit Zustimmung des Jurypräsidenten möglich.
Bei einem technischen Zwischenfall (Drehen/Lockerung und/oder Bruch der angebrachten
Kletterelemente = Griffe oder Tritte) hat der Routenbauer die auftretende Panne zu
beheben.
Wenn ein Griff oder Tritt bricht, dann wird dieses Element mit einem gleichwertigen Element
(gleichwertige Größe und Form) durch den Routenbauer ersetzt. Eine Benachteiligung
nachfolgender Teilnehmer – infolge getauschter Elemente – darf nicht eintreten.
2.12. Wettbewerbsergebnisse
Die Wettbewerbsergebnisse werden durch den Jurypräsidenten bestätigt. Der Jurypräsident und/oder Veranstalter verlautbart die Ergebnisse (Platzierungen) am Ende des Wettbewerbes. Die Ergebnisliste der Qualifikation wird am Wettbewerbstag durch den Veranstalter nach Beendigung der Qualifikation verlautbart.
2.13. Siegerehrung & Verlosung
Die Siegerehrung findet unmittelbar nach Fertigstellung und Überprüfung der Ergebnisse
statt. Die Siegerehrung wird durch den Veranstalter in Anwesenheit des Jurypräsidenten
vorgenommen.
Die Verlosung findet im Anschluss an die offizielle Siegerehrung statt. Abwesende
Teilnehmer nehmen nicht an der Verlosung teil und verlieren somit ihren Anspruch auf den
damit in Verbindung stehenden Preis.
3. Spezielle Wettbewerbsregeln
3.1. Besichtigung
Vor dem Wettbewerb, unmittelbar nach der Teilnehmerbesprechung, findet die Besichtigung der Boulder statt. Die Dauer der Besichtigung wird mit 10 Minuten maximiert. Die Qualifikationsboulder werden vorgeklettert.
3.2. Startreihenfolge
Gestartet wird in Reihenfolge der Anmeldung, wobei die Frauen vor den Männern starten. Die richtige Reihenfolge wird von einem Offiziellen überwacht.
3.3. Kletterzeit
Die Kletterzeit wird durch ein akustisches Start- und Endsignal begrenzt.
- Jeder Starter hat für jeden Boulder zwei Minuten Kletterzeit.
- Während ein Teilnehmer klettert, bereitet sich der nächste Kletterer bereits auf seinen Einsatz vor, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
3.4. Besonderheiten im Wettbewerbsablauf
Die Teilnehmer müssen rechtzeitig am Start sein. Verspätetes Eintreffen der
Die Teilnehmer müssen rechtzeitig am Start sein. Verspätetes Eintreffen der
Teilnehmer führt nicht zu einer Startwiederholung.
Der Teilnehmer nimmt den, mit einem Tape markierten, Startgriff mit beiden Händen und
hebt nach dem Start-Signal sein Bein vom Boden und klettert zum Top-Griff. Der
gekennzeichnete Top-Griff gilt nur dann als gehalten, wenn sich der Teilnehmer mit beiden
Händen am Griff festhält und dies vom Schiedsrichter per Akustiksignal bestätigt wird.
Erreicht der Teilnehmer den Top-Griff innerhalb seiner Kletterzeit nicht, dann wird der letzte
gehaltene Griff gewertet. Es gibt keine sogenannte „+ - Wertung“.
Ist der Teilnehmer gestartet (in der Kletterstrecke), dann darf kein Körperteil das Wasser
berühren. Kommt es zu einer Wasserberührung (aus welchen Grund auch immer), dann wird
der bis dahin erreichte Griff gewertet.
3.5. Wettbewerb – Durchgänge
Der Wettbewerb wird in drei Durchgängen (2x Qualifikation und Finale) abgehalten. In der Qualifikation starten alle Teilnehmer an 2 (zwei) Boulder und im Finale an 1 (einem) Boulder. Sollte nach dem Finale ein ex aequo Ergebnis der jeweiligen Ersten vorliegen, so wird die Kletterzeit als Wertungskriterium herangezogen.
3.6. Isolationszone
Das Finale wird im Onsight – Modus durchgeführt, d.h. der Kletterer hat keine Informationen zu dem Boulder. Es gibt jedoch 6 Minuten Zeit um den Boulder zu besichtigen. Um auch keine anderen Kletterer beobachten zu können, müssen die Teilnehmer in einer Isolationszone auf ihren Start warten. Die Isolationszone wird im Außenkletterbereich der Kletterhalle sein um sich auch aufwärmen zu können. Die Teilnehmer werden dann von einem Offiziellen zum Start abgeholt.
3.7. Wertung + Finalquote
Gewertet werden die erreichten Griffe, wobei ein Punkt/Griff vergeben wird. Die beiden
Qualifikationsergebnisse werden addiert und ergeben so ein Gesamtergebnis der
Qualifikation. Bei Punktegleichheit in der Qualifikation und im Finale entscheidet die kürzere
Kletterzeit.
Die Finalquote obliegt dem Veranstalter und wird am Veranstaltungstag durch den
Jurypräsidenten und dem Wettbewerbsleiter festgelegt.
3.8. Fehlstart
Der Versuch wird dann abgebrochen, wenn ein Fehlstart eines Teilnehmers vorliegt. Der Abbruch erfolgt dann, wenn der Teilnehmer bereits vor dem Startsignal klettert. Bei einem Fehlstart kehrt der Teilnehmer an den Start zurück. Der Start ist aus der regulären Startposition am Startgriff zu wiederholen.
3.9. Neustart
Der Teilnehmer startet erneut aus der regulären Startposition am Startgriff, wenn:
- der Startgriff nur mit einer Hand gehalten wird.
3.10. Technische Zwischenfälle
Nach einem technischen Zwischenfall wird der jeweilige Versuch des Teilnehmers (durch
Anordnung des Jurypräsidenten) abgebrochen und am Durchgangsende (Qualifikation oder
Finale) wiederholt.
Technische Zwischenfälle beim Wettbewerb sind:
- Lösung oder Drehung von Klettergriffen
- Behinderung des Teilnehmers durch andere Personen
- Ausfall des Schiedsrichters
- Ausfall der Zeitnehmung bzw. des akustischen Signals
- Abbruch des Versuches durch Schiedsrichteranweisung infolge übergeordneter Ereignisse
Wiederholungen sind nur für jene Teilnehmer vorgesehen, die den Durchgang nicht
vollständig oder überhaupt nicht durchführen konnten. Der Schiedsrichter hat den Grund des
Zwischenfalls zu vermerken.
3.11. Einspruch zur Schiedsrichterentscheidung
Zur Schiedsrichterentscheidung kann ausschließlich nach Beendigung eines Durchgangs
Einspruch beim Schiedsrichter erhoben werden. Maximal jedoch 15min später.
Verspätete Einsprüche bleiben wirkungslos.
Erfolgt nach dem Einspruch keine Einigung zwischen Teilnehmer und Schiedsrichter, dann
kann der Teilnehmer seinen Einspruch beim Jurypräsidenten einbringen.
Die Entscheidung des Jurypräsidenten ist für den Teilnehmer bindend.
Jeder Einspruch ist schriftlich und gegen eine Kaution von € 50.- einzubringen. Wird dem
Einspruch stattgegeben so werden die € 50.- zurückerstattet. Andernfalls wird die Kaution
einbehalten.
3.12. Wettbewerbsausschluss
- Wiederholtes unsportliches Verhalten mit 2 Verwarnungen (Gelbe Karte) durch den Jurypräsidenten
- Gefährdung anderer Teilnehmer
- Wiederholte Fehlstarts und Startversäumnisse
- Teilnehmer ohne Startergenehmigung (z.B.: Unter einem fremden Namen)
- Wenn ein grober Verstoß gegen die Regeln vorliegt